KFV Verbandsnachrichten (130)
Motorsägen-Lehrgänge durch das Amt für Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt
geschrieben von FledererLANDKREIS SCHWEINFURT – Das Amt für Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt beabsichtigt, im Jahr 2007 kostenlose Motorsägen-Lehrgänge für die Feuerwehren des Landkreises Schweinfurt durchzuführen. Um die vorhandenen Schulungskapazitäten optimal nutzen zu können, benötigt das Landratsamt Schweinfurt deshalb einige Daten der Feuerwehren zur Ausstattung mit Motorsägen und zur Anzahl bereits im Umgang mit Motorsägen geschulter Feuerwehrleute.
Deshalb werden alle Feuerwehren gebeten, das Rückmeldeformular, das allen Kommandanten auch mit der Weihnachtspost des Landratsamtes zugeht, bis spätestens Freitag, 12. Januar 2007 an das Landratsamt zurückzuschicken.
Sie können das Rückmeldeformular auch bei uns als PDF-Datei herunterladen.
Erste gemeinsame Übung des neu strukturierten AC-Zuges Säureaustritt als Übungsszenario
geschrieben von FledererBERGRHEINFELD (HOF) Samstag, 16 Uhr - in Bergrheinfeld, Geldersheim und Werneck gehen Meldeempfänger und Sirenen an. Gemeldet wird der Austritt eines gefährlichen Stoffes im Problemmülllager der Firma NBS-Sulo im Bergrheinfelder Industriegebiet "Am Bahnhof". Menschenleben sind in Gefahr.
Etwa sieben Minuten nach dem Alarm sind die ersten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bergrheinfeld vor Ort. Dann geht es Schlag auf Schlag: Den vier Bergrheinfelder Fahrzeugen folgen sieben aus Werneck sowie drei aus Geldersheim und dem Einsatzleitwagen der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UgÖEL) des Landkreises. Später wird noch die FF Grafenrheinfeld nachalarmiert.
Glücklicherweise handelte sich um ein Übungsszenario. Hier soll das Zusammenwirken der Einsatzkräfte des seit 1. Januar dieses Jahres umstrukturierten AC-Zuges geübt werden. Kreisbrandmeister Holger Strunk, Leiter des AC-Zuges, hat die Aufgaben verteilt: Die Dekon-Gruppe der FF Bergrheinfeld baut einen Dekontaminationsplatz mit Zelt auf. Unter Chemiekalienschutzanzug (CSA) dichten Feuerwehrleute aus Werneck das Leck im Säurebehälter ab. Am Atemschutzgerätewagen der FF Geldersheim sammeln sich die Geräteträger für schweren Atemschutz. Die AC-Erkunder Stadt und Land sammeln Messdaten über die mögliche Belastung der Luft durch Schadstoffe.
Währenddessen bauen zwei Gruppen eine Wasserwand auf, um den Säurenebel niederzuschlagen. Bei der UGÖEL gehen Messdaten und Wettermeldungen ein. Eine erste Einsatzbesprechung mit Lagemeldung findet statt. Ein Lautsprecherwagen der Feuerwehr informiert die Anwohner über mögliche Gefahren. Zwei Verletzte werden gerettet und nach deren Dekontamination den Maltesern aus Grafenrheinfeld übergeben.
Das Übungsszenario lässt bei den Bergrheinfelder Feuerwehrleuten schlechte Erinnerungen aufkommen. Im Jahr 1998 war bei der Firma NBS in der Sortieranlage illegal entsorgtes CS-Reizgas ausgetreten. 36 Personen wurden damals in die Klinik eingeliefert. Erst nach sechsstündigem Einsatz war die Ursache für diese Vergiftungserscheinungen gefunden worden.
Heute sind die Einsatzkräfte vorsichtiger: Schadstoffmessungen, Arbeiten unter Vollschutz und Dekontamination der eingesetzten Kräfte stehen im Vordergrund des Geschehens. Nach rund 100 Minuten ist die Übung zu Ende, eine Besprechung folgt. Insgesamt waren rund 120 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst mit 20 Fahrzeugen im Einsatz. Kreisbrandrat Georg Vollmuth lobte das engagierte Arbeiten der Einsatzkräfte. Und Kreisbrandmeister Holger Strunk erläuterte, diese Übung habe dem Kennenlernen und dem gemeinsamen Zusammenarbeiten gedient. Weitere gemeinsame Ausbildung werde folgen.
Ökumenischer Gottesdienst für Hilfs- und Rettungsorganisationen Zwei neue Notfallseelsorger feierlich ins Ehrenamt eingeführt
geschrieben von FledererBERGRHEINFELD (HOF) Bereits zum fünften Mal fand der Gottesdienst für alle Hilfs- und Rettungsorganisationen in Stadt und Landkreis Schweinfurt statt. Eingeladen hatte dazu das Team der Ökumenischen Notfallseelsorge und die Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst.
"Wer Zeit hat, bei dem stimmt etwas nicht. Keine Zeit zu haben ist in", begann Pfarrer Christian Peiser seine Predigt im festlich gestalteten Gottesdienst. Er warf dabei die Frage auf, was der Dienst am Nächsten einem persönlich bringe. In einer Gesellschaft, in der man in der Freizeit tut, was einem Spaß mache, ist hier das Engagement in Feuerwehr und Rettungsdienst überhaupt noch gefragt. Warum solle man sich bei Nacht und Nebel in gefährliche und belastende Situationen begeben, fragte er. Doch beim Dienst am Nächsten führe kein Weg vorbei. Dies bedeute gleichzeitig glaubwürdig zu sein in Wort und Tat.
Brücken schlagen zwischen der Kirche und den Rettungsorganisationen sei eine Aufgabe der Notfallseelsorger, betonte Pfarrer Hanjo von Wietersheim, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst in Bayern, bei der Vorstellung der beiden neuen Notfallseelsorger, Pfarrer Andreas Heck und Diakon Thomas Weiß. Hilfe zu leisten für alle in Not geratene, ohne Unterschiede zu machen, sei das Selbstverständnis der Notfallseelsorge. Nach der anschließenden Einsegnung übergaben Hanjo von Wietersheim und Diakon Norbert Holzheid symbolische die Einsatzjacken an die neuen Notfallseelsorger.
Was sind die Aufgaben der Notfallseelsorge? Sie wendet sich an drei verschiedene Personengruppen. An primär Geschädigte, das sind Unfallopfer oder durch Notfälle direkt geschädigte Menschen. An sekundär Geschädigte, das sind unverletzt Beteiligte, Unfallzeugen oder Angehörige der primär Geschädigten. Die dritte Gruppe sind die Helfer. Hier gibt es seelsorgerischen Beistand für Angehörige der Hilfs- und Rettungsorganisationen, um ihre oft belastende Arbeit bewältigen zu können.
Kirchliche Seelsorger haben einige entscheidende Vorteile im Bereich der Notfallbetreuung: Sie genießen ein umfangreiches Zeugnisverweigerungsrecht, das sie als Gesprächspartner in schwierigen Situationen besonders prädestiniert. Im Einsatz haben kirchlichen Mitarbeiter keine anderen Aufgaben. Sie können sich ganz den jeweiligen Gesprächspartnern widmen.
Stellvertretender Landrat Paul Heuler sprach beim anschließenden Empfang im Pfarrheim dem Notfallseelsorgeteam im Namen des Landkreises seinen Dank für das große Engagement aus. Weiter wünschte er, dass die Retter von Unfällen verschont blieben. Diese Gemeinschaft solle sich weitertragen, denn nur so sei diese anspruchsvolle Arbeit zu bewältigen. Dieter Adam dankte im Namen der Stadt Schweinfurt. Hierbei betonte er, die Einsatzkräfte setzten sich aus sozialem Verständnis für andere ein. Bürgermeister Peter Neubert freute sich, dass dieser Gottesdienst in Bergrheinfeld stattgefunden hatte. Den Ehrenamtlichen dankte er für deren nicht selbstverständlichen Einsatz und lobte die Arbeit des Notfallseelsorgeteams.
Verabschiedet hat Diakon Norbert Holzheid aus dem Team der Notfallseelsorger Pastoralreferent Wolfgang Schöller, der jetzt in Bad Kissingen tätig ist. Für ihr zehnjähriges Wirken als Notfallseelsorger wurden die Gründungsmitglieder der Ökumenischen Notfallseelsorge Schweinfurt, Gottfried Schemm und Pfarrer Werner Kirchner, mit der Ehrenmedaille in Silber der Notfallseelsorge ausgezeichnet.