Kreisfeuerwehrtag (10)

Sonntag, 11 Juli 2004 11:37

Kreisfeuerwehrtag 2004 in Sennfeld

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Gestiegene Einsätze und demografischer Schwund

SCHWEINFURT-LAND (HOF) Die große Zahl der insgesamt 1101 gefahrenen Einsätze und die dabei 26995 geleisteten Einsatzstunden des vergangenen Jahres standen im Mittelpunkt der Thematik beim Kreisfeuerwehrtag in Sennfeld. Eröffnet hatte die Veranstaltung Kreisbrandrat Georg Vollmuth.

Bürgermeister Emil Heinemann stellte die Gast gebende Gemeinde vor. „Wir kamen im Landkreis glücklicherweise um eine Katastrophe herum“, nahm Landrat Harald Leitherer Bezug auf das Hochwasser vom 4.Januar 2003. Hier sei der Hochwasserscheitel nicht in der prognostizierten Höhe eingetroffen. Diese hohe Zahl an Einsätzen würde immer häufiger kommen, betonte er. Verstärkt werde dies im kommenden Jahr durch die Inbetriebnahme der A 71. Hier würden zur Zeit neue Einsatzrichtlinien erstellt.

Als problematisch bezeichnete es Leitherer, neue Feuerwehrleute zu gewinnen. Langsam zeigten sich die Auswirkungen des demografischen Rückgangs. Im Landkreis sei die Zahl der Feuerwehrdienstleistenden von 5500 im Jahr 2001 auf jetzt 4900 zurückgegangen, Tendenz fallend. Die Nachwuchsarbeit müsse verstärkt werden. Gleichzeitig dankte er den Jugendwarten für ihre Tätigkeiten.

Der Gerätebedarf in den Gemeinden müsse zeitnah gedeckt werden, betonte der Landrat. Die Kreisbrandinspektion habe hierbei die Aufgabe, diese Anforderungen zu formulieren. Die fachlichen und finanziellen Möglichkeiten der Gemeinden seien dabei zu berücksichtigen. Man müsse hier miteinander laufen. Künftig befürchtet Leitherer eine Kürzung der staatlichen Zuschüsse. Den Feuerwehren dankte Leitherer für die gute Arbeit, trotz erhöhter Belastung. Weiter stellte er die gute Kooperation mit den anderen Hilfsorganisationen und der Polizei heraus. Im kommenden Jahr werde beschlossen, wie der neue Zweckverband zur Integrierten Leitstelle aussieht.

Mit einer Gedenkminute für zwei heuer in Unterfranken tödlich verunglückten Feuerwehrleute begann Kreisbrandrat Georg Vollmuth seinen Bericht. Auch hier nahm das Januarhochwasser breiten Raum ein. Handlungsbedarf sei angesagt gewesen, als der Main die kritische Grenze überschritten hatte. Der Krisenstab im Landratsamt sei am frühen Nachmittag einberufen worden. Glücklicherweise habe eine ganze Ladung Sandsäcke für den Landkreis organisiert werden können.

Die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und den Rettungsdiensten reibungslos geklappt. 2003 sei kein Einsatzbereich für die Feuerwehren ausgeblieben. „Die Bandbreite erstreckte sich von Mülltonnenbränden, Blitzeinschlägen, einem Sägewerkbrand bis zum Brand einer Kompostieranlage, vom einfachen Verkehrsunfall mit Öl aufnehmen bis zum Lkw-Unfall auf der Autobahn, bei dem die eingesetzten Feuerwehren mit ihrem Gerät machtlos zusehen mussten, wie ein junger Kraftfahrer starb“, so der Kreisbrandrat.

Zur Personalentwicklung sagte Vollmuth, dass die steigende Zahl von Einsätzen nicht von immer weniger Feuerwehrleuten geleistet werden könne. Jede einzelne Feuerwehr müsse dem mit verstärkter Werbung sowohl im Jugend- als auch im Erwachsenenbereich entgegenwirken. Zur Umstellung des staatlichen Fördersystems bemerkte der Kreisbrandrat, dass hier ein völlig neuer Verteilerschlüssel gefunden werden müsse. Über die „Zehn-Minuten-Hilfsfrist“ sagte Vollmuth, dass man diese momentane Situation ohne Gesetzescharakter weiter bestehen lassen sollte. „Von der Bevölkerung wird im Schadensfall ein schnelles und kompetentes Eingreifen der Feuerwehr flächendeckend erwartet“, betonte er.

Kreisjugendfeuerwehrwart Horst Klopf berichtete von 1020 Jugendlichen, die in 77 Gruppen bei den Feuerwehren im Landkreis ihren Dienst tun. Insgesamt seien 306 Jugendliche den Feuerwehren beigetreten, 125 in die aktive Wehr übernommen und 65 ausgeschieden. Das Problem sei hier die Altersgruppe zwischen 18 und 25 Jahren, wo zum größten Teil bedingt durch Ausbildung und Beruf eine hohe Austrittsquote zu verzeichnen sei.

„Die Feuerwehren sind immer mehr gefordert“, stellte Kreisbrandinspektor Peter Höhn fest. An Hand statistischer Unterlagen belegte er diese Aussage. Durch die Zunahme der Einsatzzahlen und dem gleichzeitigen Rückgang des Personals sei jeder Feuerwehrmann oder –frau weit mehr gefordert als noch vor zehn Jahren. Zugenommen habe außerdem die Zahl der Menschenrettung von 49 im Jahr 2002 auf 63 (2003). Im gleichen Zeitraum sei die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge von 1088 auf 1766 gestiegen. Beim Atemschutz seien im letzten Jahr 177 Geräte eingesetzt worden. 2002 seien es 112 gewesen. Die Zahl der Atemschutzgeräteträger betrage zur Zeit 642. Bedenkt man, dass seit 200 Geräteträger seit 2001 ausgebildet wurden, bedeute dies, dass gleichzeitig 160 Atemschützer ausgeschieden sind.

In weiteren Vorträgen gab KBI Gottfried Schemm Hinweise zu Erstmaßnahmen an der Einsatzstelle. Über den neuen „Rüstsatz Bahn“ informierte KBI Peter Hauke. Hierbei machte er den schlechten Zustand der Zugangswege zu den Gleiskörpern – diese sind größtenteils durch Hecken zugewuchert - aufmerksam.

Sonntag, 06 Juli 2003 11:34

Kreisfeuerwehrtag 2003 in Waigolshausen

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Schweinfurt-Land (hof) "Zu insgesamt 938 Einsätzen sind die 121 Feuerwehren des Landkreises im Jahr 2002 ausgerückt", berichtete Kreisbrandrat Georg Vollmuth beim Kreisfeuerwehrtag in Waigolshausen, veranstaltet von der Freiwilligen Feuerwehr Hergolshausen. Die Einsätze untergliedern sich in 142 Brände, 591 technische Hilfeleistungen, 96 Sicherheitswachen und 59 Fehlalarmierungen. Insgesamt waren dies 146 Einsätze mehr als 2001.

Vollmuth stellte weitere Schwerpunkte des abgelaufenen Berichtsjahres vor, wie die im Ausbildungszentrum Niederwerrn laufenden Lehrgänge. Aus dem Landkreis hätten sich außerdem zwölf Kräfte am Hochwassereinsatz in Dessau beteiligt. Abgehalten wurde ein Brandschutzseminar für Erzieherinnen und Lehrer. Für das neue Einsatzleitfahrzeug sei ein schlüssiges Konzept erstellt worden.

Landrat Harald Leitherer dankte den Feuerwehrleuten für die im vergangenen Jahr geleistete ehrenamtliche Arbeit und das große Engagement der Kreisbrandinspektion. Weiter lobte er die gut funktionierende Kooperation zwischen den Hilfsorganisationen. Dabei hob der Landrat die Bedeutung der kleinen "unverzichtbaren" Ortsteilfeuerwehren hervor.

In der Aussprache betonte Bürger Paul Heuler die Notwendigkeit der Verrechnung von Einsätzen der Feuerwehr. Hier müsse seitens der Verwaltung auch eine gewisse Sensibilität vorhanden sein. Über dieses Thema sollte im Gremium des Kreisfeuerwehrverbandes weiter beraten werden, forderte Bürgermeister Artur Arnold (Euerbach). Es sei richtig, dass die Gemeinden angefallene Kosten in Rechnung stellen, so Landrat Leitherer. Es könne nicht angehen, dass die Gemeinden dies alles zum Nulltarif machten. Es gebe aber Fälle, in denen Sensibilität gefragt sei.

Laut Kreisjugendwart Horst Klopf waren im Landkreis zum 31. Dezember 2002 insgesamt 1012 Jugendliche bei den Feuerwehren gemeldet. Es gab 260 Zugänge. Insgesamt seien in den Jugendgruppen 3430 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung sowie 1230 Stunden allgemeine Jugendarbeit abgehalten worden. Klopf hob in seinem Bericht die Jugendgruppen aus Ebertshausen, Stammheim und Sennfeld hervor. Sie hatten beim Bezirksentscheid des Bundeswettkampfs die drei ersten Plätze erreicht.

Mit der bayerischen Feuerwehr-Ehrenmedaille ausgezeichnet wurde Dekan Werner Kirchner für seine Verdienste um die Notfallseelsorge. Das Feuerwehrehrenkreuz in Silber erhielten die Kreisbrandinspektoren Peter Hauke und Peter Höhn sowie Kreisbrandmeister Martin Helbig. Für 33 Jahre als Kommandant wurde Josef Schmitt (Burghausen) mit den Bayerischen Feuerwehrehrenkreuz in Gold ausgezeichnet.

Über die Neufassung der Atemschutzvorschrift informierte Kreisbrandmeister Martin Helbig. Er wies darauf hin, dass jetzt Atemschutzgeräteträger eigenverantwortlich für die ärztliche Untersuchung (G 26) sorgen müsse. Außerdem sei jährlich einmal die Atemschutz-Übungsstrecke von jedem zu bewältigen.

Über die Neufassung der Einsatzberichte informierte Kreisbrandinspektor Peter Höhn. Außerdem wies er darauf hin, dass die Internetseiten des Kreisfeuerwehrverbandes inzwischen den 100 000 Besucher verzeichnet hätten. Kreisbrandinspektor Peter Hauke stellte das Konzept der Unterstützungsgruppe "Örtliche Einsatzleitung" und deren Einbindung in den Katastrophenschutz des Landkreises vor. Im Anschluss daran übergab Landrat Leitherer das neue, 90 000 Euro teuere Einsatzleitfahrzeug der Kreisbrandinspektion.

Sonntag, 07 Juli 2002 11:30

Kreisfeuerwehrtag 2002 in Alitzheim

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Alitzheim Insgesamt 782 Ernstfalleinsätze und 12 922 Einsatzstunden bewältigten im vergangenen Jahr die 121 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Schweinfurt. Diese beeindruckende Leistungsbilanz war aber nur ein Teil dessen, was die Führungsspitze des Kreisfeuerwehrverbandes beim 35. Kreisfeuerwehrtag den Delegierten der Wehren präsentierte.

35. Kreisfeuerwehrtag gewährte Einblick in das Geleistete - Starke Jugendarbeit

Kreisbrandrat (KBR) Georg Vollmuth (Frankenwinheim) konnte anlässlich des Kreisfeuerwehrtages im Namen der Kreisbrandinspektion des Landkreises Schweinfurt neben den Vertretern und Verantwortlichen der 121 Landkreiswehren mit ihren 5500 Angehörigen auch Delegationen anderer Rettungs- und Hilfeleistungsorganisationen sowie Vertreter der politischen Kommunen begrüßen.

Nachdem gastgebender Bürgermeister Michael Geck den Gästen aus dem gesamten Kreisgebiet die Gemeinde Sulzheim in ihrer Struktur vorgestellt hatte, sprach Landrat Harald Leitherer angesichts der im Landkreis Schweinfurt in den letzten Jahren ständig steigenden Zahl schwerer Verkehrsunfälle von einer großen psychischen Belastung, mit der sich die Einsatzkräfte der Feuerwehren konfrontiert sähen, vor allem junge Wehrleute hätten hier einiges zu verdauen, so Leitherer.

Notfallseelsorge wichtig
"Besonders möchte ich mich an dieser Stelle auch bei den Notfallseelsorgern in unserem Gebiet bedanken, die Opfer wie Einsatzkräfte bei derartigen Notlagen betreuen." Positiv merkte der Landrat die in letzter Zeit verbesserte Darstellung der Arbeit der Feuerwehr insbesondere in den lokalen Printmedien an.

Der ausführliche Leistungsbericht von KBR Vollmuth gab den Anwesenden einen guten Gesamtüberblick über die Tätigkeiten der Feuerwehren im Landkreis Schweinfurt im Jahr 2001, die weit über das Helfen bei Notfällen aller Art hinausreichte. Zwar weist die Einsatzstatistik insgesamt 782 Einsätze aus - darunter 210 Brandbekämpfungen, 462 technische Hilfeleistungen, 66 Sicherheitswachen und 44 Fehlalarmierungen -, bei denen 7506 Feuerwehrdienstleistende 12 922 Stunden tätig waren, aber ein in Zahlenwerten kaum fassbarer weiterer Arbeitsschwerpunkt war die Ausbildung.

Im Ausbildungszentrum Niederwerrn fanden Lehrgänge für Atemschutzgeräteträger, Maschinisten, Truppmann und -führer statt, dazu kommen mehrere Standortschulungen sowie 121 Leistungsprüfungen mit 865 Teilnehmern.

Trittbrettfahrer
Ein besonders brisantes Einsatzgebiet sah Vollmuth nach den Terroranschlägen von New York im Bereich präventiver Vorbereitungen gegen mögliche terroristische Aktionen im Landkreis. Es wurden spezielle Übungen ausgerichtet und Personal im Bereich der Dekontamination von Fahrzeugen und Personen nach einem Anschlag mit biologischen oder chemischen Substanzen geschult.

Zum Glück stellten sich mehrere Einsatzanforderungen nach vermeintlichen Milzbrandattacken als das Werk verantwortungsloser Trittbrettfahrer heraus. Ebenfalls in den Bereich präventiver Maßnahmen fiel die Übergabe von drei Brandschutzerziehungskoffern der Kreissparkasse an den Kreisfeuerwehrverband, mit denen Kinder professionell auf die Gefahren von Bränden vorbereitet werden können.

Dem Bericht von Kreisjugendwart Horst Klopf (Marktsteinach) war zu entnehmen, dass Ende vergangenen Jahres 1044 Jugendliche (darunter 213 junge Frauen) in 98 Jugendgruppen auf den Feuerwehrdienst vorbereitet wurden. Im Jahreszeitraum traten 321 Nachwuchskräfte den Gruppen neu bei, 180 konnten in die Reihen der aktiven Wehren entlassen werden. Die Summe der Ausbildungszeit belief sich auf 321 Stunden technische Ausbildung sowie 1251 Stunden allgemeine Jugendarbeit. Am Wissenstest 2001 beteiligten sich 635 Jugendliche, die Jugendleistungsspange absolvierten 267 Nachwuchskräfte - 198 mehr als im Jahr 2000!

Im weiteren Verlauf der Versammlung stellte das Internet-Team des Kreisfeuerwehrverbandes Neues vom Internet-Auftritt unter www.kfv-schweinfurt.de vor. Die sehr gut besuchte Homepage besteht seit gut einem Jahr und wurde von Fachmagazinen schon mehrfach prämiert.

Anschließend unterwies Kreisbrandinspektor Gottfried Schemm (Gerolzhofen) die Anwesenden über Rechte und Pflichten bei Einsatzfahrten mit Sondersignal. Nach § 35 StVO haben Feuerwehrdienstleistende schon bei der Anfahrt im Privat-Pkw zum Gerätehaus im Einsatzfall Sonderrechte im Straßenverkehr. Dennoch betonte Schemm die besondere Pflicht, trotzdem äußerste Vorsicht walten zu lassen und eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer auszuschließen.

Wegerecht per Martinshorn
Bei der Fahrt mit den Einsatzfahrzeugen, erläuterte Schemm, könnte die Feuerwehr nach § 38 StVO auf das so genannte Wegerecht drängen, das heißt, dass andere Verkehrsteilnehmer den Feuerwehrfahrzeugen freie Bahn schaffen müssten. Allerdings sei dieses Wegerecht nur bei eingeschaltetem Blaulicht in Kombination mit dem Martinshorn in Kraft - auch nachts. Aber auch hier seien die Fahrer, vor allem in Kreuzungsbereichen, zur größten Vorsicht verpflichtet, um Unfälle mit zum Teil verheerenden Folgen zu verhindern.

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