Schweinfurt-Land (hof) "Zu insgesamt 938 Einsätzen sind die 121 Feuerwehren des Landkreises im Jahr 2002 ausgerückt", berichtete Kreisbrandrat Georg Vollmuth beim Kreisfeuerwehrtag in Waigolshausen, veranstaltet von der Freiwilligen Feuerwehr Hergolshausen. Die Einsätze untergliedern sich in 142 Brände, 591 technische Hilfeleistungen, 96 Sicherheitswachen und 59 Fehlalarmierungen. Insgesamt waren dies 146 Einsätze mehr als 2001.
Vollmuth stellte weitere Schwerpunkte des abgelaufenen Berichtsjahres vor, wie die im Ausbildungszentrum Niederwerrn laufenden Lehrgänge. Aus dem Landkreis hätten sich außerdem zwölf Kräfte am Hochwassereinsatz in Dessau beteiligt. Abgehalten wurde ein Brandschutzseminar für Erzieherinnen und Lehrer. Für das neue Einsatzleitfahrzeug sei ein schlüssiges Konzept erstellt worden.
Landrat Harald Leitherer dankte den Feuerwehrleuten für die im vergangenen Jahr geleistete ehrenamtliche Arbeit und das große Engagement der Kreisbrandinspektion. Weiter lobte er die gut funktionierende Kooperation zwischen den Hilfsorganisationen. Dabei hob der Landrat die Bedeutung der kleinen "unverzichtbaren" Ortsteilfeuerwehren hervor.
In der Aussprache betonte Bürger Paul Heuler die Notwendigkeit der Verrechnung von Einsätzen der Feuerwehr. Hier müsse seitens der Verwaltung auch eine gewisse Sensibilität vorhanden sein. Über dieses Thema sollte im Gremium des Kreisfeuerwehrverbandes weiter beraten werden, forderte Bürgermeister Artur Arnold (Euerbach). Es sei richtig, dass die Gemeinden angefallene Kosten in Rechnung stellen, so Landrat Leitherer. Es könne nicht angehen, dass die Gemeinden dies alles zum Nulltarif machten. Es gebe aber Fälle, in denen Sensibilität gefragt sei.
Laut Kreisjugendwart Horst Klopf waren im Landkreis zum 31. Dezember 2002 insgesamt 1012 Jugendliche bei den Feuerwehren gemeldet. Es gab 260 Zugänge. Insgesamt seien in den Jugendgruppen 3430 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung sowie 1230 Stunden allgemeine Jugendarbeit abgehalten worden. Klopf hob in seinem Bericht die Jugendgruppen aus Ebertshausen, Stammheim und Sennfeld hervor. Sie hatten beim Bezirksentscheid des Bundeswettkampfs die drei ersten Plätze erreicht.
Mit der bayerischen Feuerwehr-Ehrenmedaille ausgezeichnet wurde Dekan Werner Kirchner für seine Verdienste um die Notfallseelsorge. Das Feuerwehrehrenkreuz in Silber erhielten die Kreisbrandinspektoren Peter Hauke und Peter Höhn sowie Kreisbrandmeister Martin Helbig. Für 33 Jahre als Kommandant wurde Josef Schmitt (Burghausen) mit den Bayerischen Feuerwehrehrenkreuz in Gold ausgezeichnet.
Über die Neufassung der Atemschutzvorschrift informierte Kreisbrandmeister Martin Helbig. Er wies darauf hin, dass jetzt Atemschutzgeräteträger eigenverantwortlich für die ärztliche Untersuchung (G 26) sorgen müsse. Außerdem sei jährlich einmal die Atemschutz-Übungsstrecke von jedem zu bewältigen.
Über die Neufassung der Einsatzberichte informierte Kreisbrandinspektor Peter Höhn. Außerdem wies er darauf hin, dass die Internetseiten des Kreisfeuerwehrverbandes inzwischen den 100 000 Besucher verzeichnet hätten. Kreisbrandinspektor Peter Hauke stellte das Konzept der Unterstützungsgruppe "Örtliche Einsatzleitung" und deren Einbindung in den Katastrophenschutz des Landkreises vor. Im Anschluss daran übergab Landrat Leitherer das neue, 90 000 Euro teuere Einsatzleitfahrzeug der Kreisbrandinspektion.