Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn sind mit besonderen Risiken verbunden - Mitglieder der Feuerwehr werden auf diese Aufgabe speziell vorbereitet

Landkreis Schweinfurt. Die Feuerwehren im Landkreis Schweinfurt trainieren aktuell in einem neuen Einsatzfahrten-Simulator der Versicherungskammer Bayern und des Bayerischen Innenministeriums den Ernstfall.

Im Simulator werden Einsatzfahrten unter möglichst realistischen Bedingungen virtuell über Monitore dargestellt. Das bietet den Feuerwehrleuten eine sichere Trainingsmöglichkeit, denn kritische Situationen bei Blaulichtfahrten können ansonsten auf der Straße oder auf Übungsplätzen nicht realistisch geübt werden.

Im Landkreis Schweinfurt ist der Simulator derzeit im neuen Feuerwehrhaus in Unterspiesheim (Gemeinde Kolitzheim) aufgebaut. Dort trainieren im Zeitraum 6. bis 25. Juli Mitglieder der Feuerwehren und anderer Hilfsorganisationen im Landkreis Schweinfurt verschiedene Szenarien unter der Anleitung mehrerer Ausbilder.

Kreisbrandinspektor Alexander Bönig für Training verantwortlich

Alexander Bönig, Kreisbrandinspektor und zuständig für die Abnahme der „Feuerwehrführerscheine“ im Landkreis Schweinfurt, ist für die Trainingseinheiten im Simulator verantwortlich. Unterstützt wird er durch einige Mitglieder der Kreisbrandinspektion sowie durch einzelne Feuerwehrdienstleistende aus dem Landkreis Schweinfurt, die als sogenannte Multiplikatoren qualifiziert wurden. Die Ausbildung der Multiplikatoren wurde durch die Staatliche Feuerwehrschule Regensburg durchgeführt. Die Multiplikatoren bilden anschließend bis zu sechs ihrer Kameradinnen und Kameraden je Trainingsdurchgang aus.

Ein Trainingsdurchgang für sechs Teilnehmende dauert etwa 4 Stunden inklusive theoretischem Unterricht. Gedacht ist das Training für alle Einsatzfahrzeugführer/-innen des Landkreises - bis zum Ende des Trainingszeitraums am 25. Juli werden über 200 Einsatzkräfte das Training durchlaufen haben.

Die sechs simulierbaren Einsatz-Szenarien sind laut Kreisbrandrat Holger Strunk „nah dran an der Realität, vor allem die kritischen Situationen, die bei der Blaulichtfahrt im Zusammenhang mit den anderen Verkehrsteilnehmern entstehen können“. Zwar könne der Simulator ein echtes Fahrzeug und eine reale Einsatzfahrt nicht zu 100 Prozent ersetzen, aber „die Situationen werden sehr gut simuliert“.

Der Landesfeuerwehrverband Bayern unterstützt die Aktion. Die Ausgangssituation vor jedem Einsatz: Die Maschinistinnen und Maschinisten der Feuerwehren und anderer Rettungskräfte möchten so schnell wie möglich an den Einsatzort kommen. Noch wichtiger ist es jedoch, dort auch sicher anzukommen und dabei weder sich noch andere Verkehrsteilnehmende zu gefährden. Kritische Situationen sind besonders das Überqueren von roten Ampeln und Überholmanöver - hier besteht die größte Unfallgefahr. Die Teilnehmenden sollen nach dem Training mit dem Einsatzfahrten-Simulator in der Lage sein, solch brisante Situationen durch geübte Fahrstrategien zu bewältigen.

„Besonderer Dank geht an die Gemeinde Kolitzheim, die unkompliziert im neuen Gerätehaus einen Stellplatz sowie einen Schulungsraum für die Trainings zur Verfügung gestellt hat“, hebt Florian Zippel, Arbeitsbereichsleiter Katastrophenschutz und Feuerwehrwesen am Landratsamt Schweinfurt, hervor.

 

Die mobilen Einsatzfahrten-Simulatoren
Die Versicherungskammer Bayern und das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration haben in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Bayern je einen mobilen Einsatzfahrten-Simulator beschafft. In den beiden baugleichen Simulator-Anhängern im Wert von je 175.000 Euro ist ein Fahrersitz mit Bewegungssystem montiert, die Fahrt wird auf drei großen Bildschirmen dargestellt. Das Sichtfeld im Fahrsimulator umfasst einen Winkel von 200 Grad, damit auch beim Blick aus dem Seitenfenster die im Originalen vorherrschende Verkehrssituation wahrgenommen werden kann. Damit lässt sich ein ausreichend realistisches Fahrgefühl erzeugen. Es werden Szenarien im Stadtverkehr wie auch bei Überlandfahrten dargestellt.

 

Quelle: Landesfeuerwehrverband Bayern/Landratsamt Schweinfurt

Montag, 11 Juli 2022 08:42

Freie Lehrgangsplätze "Einsatzfahrtensimulator"

geschrieben von

Für die Lehrgänge "Einsatzfahrtensimulator EFaSi" sind noch Plätze frei. Hierzu wollen wir noch folgende Hinweise geben:

  • Zielgruppe sind alle Feuerwehrdienstleistenden, die im Einsatz ein Feuerwehrfahrzeug fahren sollen.
  • Die Größe des zu führenden Fahrzeugs spielt dabei keine Rolle. Der Simulator ist für alle Fahrzeuggrößen und -typen geeignet (vom Kommandowagen bis zum Hileleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20)
  • Die Maschinistenausbildung ist keine Voraussetzung!
  • Der Simulator wird vermutlich erst wieder in 2-3 Jahren für den Landkreis Schweinfurt zur Verfügung stehen, wir empfehlen daher, ihn daher auch intensiv zu nutzen.
Donnerstag, 30 Juni 2022 00:53

Einladung zum Einsatzfahrtensimulator

geschrieben von

Werte Kameradinnen und Kameraden,

es freut mich, euch mitteilen zu dürfen, dass wir im Juli 2022 den Einsatzfahrtensimulator bei uns im Landkreis Schweinfurt begrüßen dürfen. Dank dieses Simulators ist es möglich, Sondersignalfahrten mit Einsatzfahrzeugen nachzustellen und so die Fahrer auf diese doch sehr risikoreichen Fahrten vorbereiten zu können.

Die Teilnehmer erhalten zu Beginn eine kurze theoretische Einweisung. Dabei werden neben den rechtlichen Aspekten auch Hinweise zur Vermeidung von kritischen Situationen gegeben. Anschließend hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit eine Fahrt im Simulator durchführen. Die Teilnehmer können bei dieser Simulation voneinander Lernen und die Ausbilder geben dabei weitere Hinweise.

Eine Teilnahme ist für jede Einsatzkraft möglich, die im Einsatzfalle ein Fahrzeug bewegen soll. Die Anmeldung erfolgt über das Lehrgangsportal auf der Webseite des Kreisfeuerwehrverbandes. Der Unkostenbeitrag pro Teilnehmer beträgt 9,50 €. Eine Kostenrechnung wird nach Beendigung aller Simulationstraining erstellt.

Die geplanten Termine können ebenfalls dem Lehrgangsportal entnommen werden. Der Schulungsort ist das neue Feuerwehrgerätehaus der Feuerwehr Unterspiesheim (Lachenbrunnweg, 97509 Unterspiesheim).

Bei Rückfragen stehe ich als zentraler Ansprechpartner für den Simulator gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Bönig, Kreisbrandinspektor

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