Realbrandausbildung - feststoffbefeuerter Brandübungscontainer
Hintergrund:
Die Realbrandausbildung ist ein wichtiger ergänzender Baustein in der Ausbildung von Atemschutzgeräteträgern für die Brandbekämpfung in Gebäuden. Die Konfrontation mit echtem Feuer bereitet die Feuerwehrleute praxisnah und sicher auf den Einsatz vor. Diese Erfahrung hilft den Einsatzkräften im Ernstfall, kritische Situationen schneller zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Durch die gewonnene Handlungssicherheit können Unfälle mit oft schwerwiegenden Folgen vermieden werden.
Der Anteil der Brandeinsätze am Einsatzaufkommen der Feuerwehren ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Aufgrund dieser an sich erfreulichen Entwicklung wird es für den Feuerwehrnachwuchs immer schwieriger, die notwendige Einsatzerfahrung zu sammeln. Eigene Erfahrungen sind jedoch außerordentlich wichtig, um Fehlentscheidungen oder gar lebensbedrohliche Situationen zu vermeiden.
Der feststoffbefeuerte Brandübungscontainer hilft, diese Lücke zu schließen. Ziel der Brandübungsanlage ist es, Atemschutzgeräteträger für schwierige Einsätze fit zu machen. Die Trainingseinheiten vermitteln unter anderem, wie Brandverläufe erkannt und Gefahrensituationen richtig eingeschätzt werden können.
Ablauf der Realbrandausbildung:
Eine Schulung besteht für die Teilnehmer aus zwei Teilen. In den ersten 60-90 Minuten werden die Teilnehmer theoretisch geschult. Dabei werden unter anderem folgende Schwerpunkte behandelt:
- Schutzwirkung von Schutzkleidung und -ausrüstung
- Brandverlauf und Brandphänomene bei Bränden in geschlossenen Räumen
- Erkennen von Anzeichen gefährlicher Zustände (Phänomene extremer Brandausbreitung) und Begriffsbestimmungen
- Türen zu Brandräumen richtig öffnen
- Richtiges Verhalten bei Durchzündungen
Nach der Theorie werden die Übungen vorbereitet. Eine Wasserversorgung muss aufgebaut, der Brandübungscontainer mit Spanplatten bestückt und eine Sicherheitsunterweisung durchgeführt werden. Bei allen Vorbereitungen achtet der Trainer besonders auf den Gesundheitsschutz der Teilnehmer. So tragen die Teilnehmer beim Betreten des kalten Brandübungscontainers FFP-Masken. Dadurch wird das Einatmen von aufgewirbelten Verbrennungsrückständen im Container wirkungsvoll verhindert und die Teilnehmer geschützt.
Noch bevor das Initialfeuer entzündet wird, rüstet sich die Gruppe mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten (Pressluftatmern) aus. Beim Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) beobachten sich die Teilnehmer gegenseitig, um sicherzustellen, dass die PSA richtig sitzt. Während sie sich anschließend im Beobachtungsraum des Brandübungscontainers auf dem Boden im Kreis aufstellen, entzündet der Trainer im vorderen Brandraum das Initialfeuer. Während des Realbrandtrainings bleiben die Teilnehmer voll ausgerüstet unter Atemschutz in der Brandübungsanlage, um die Brandentwicklung im Detail zu verfolgen. So können sie nachvollziehen, wie sich aus einem kleinen Feuer in einer Ecke ein ausgedehnter Vollbrand entwickelt. Anschließend werden verschiedene Löschübungen durchgeführt, um das richtige Vorgehen im Innenangriff zu trainieren.
Buchungsbedingungen:
Insgesamt können 64 Teilnehmer an den 8 Durchgängen im September 2024 teilnehmen. Damit möglichst alle Feuerwehren von diesem Angebot profitieren können, wird jeder Feuerwehr mit Atemschutzgeräten ein festes Kontingent an Lehrgangsplätzen zugewiesen.
- Feuerwehren mit 4 gemeldeten Pressluftatmern – je 1 Platz
- Feuerwehren mit 8 gemeldeten Pressluftatmern – je 2 Plätze
Überschreitet die Anzahl der Anmeldungen das vorgegebene Kontingent, behalten wir uns vor die überschüssigen Plätze zu stornieren.
Voraussetzungen:
- abgeschlossene modulare Truppausbildung (MTA) bzw. Truppführer-Qualifikation
- abgeschlossene Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger (Basismodul)
- körperliche Eignung zum Tragen von Atemschutzgeräten gemäß G26.3
Ausbildungsziel:
- Der Teilnehmer beherrscht die Maßnahmen zur Vermeidung von Rauchdurchzündungen und Rauchexplosionen und beherrscht die richtigen Verhaltensweisen in diesem Zusammenhang.
- Der Teilnehmer setzt Hohlstrahlrohre im Brandeinsatz effektiv ein.
- Der Teilnehmer dosiert das Löschwasser richtig.
- Der Teilnehmer erkennt die Grenzen der Wärmebelastung.
Lehrgangsdauer: 3 Stunden (1 Tag)
Unterlagen: Die Teilnehmer haben als Nachweis ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit die Bescheinigung einer gültigen Eignungsuntersuchung für Atemschutzgeräteträger nach dem arbeitsmedizinischen Grundsatz G 26 der Gruppe 3 vorzulegen.
Kleidung/Ausrüstung:
Jeder Teilnehmer muss folgende Kleidung bzw. Ausrüstung mitbringen:
- persönliche Schutzausrüstung, für Innenangriff geeignet, nicht kontaminiert, trocken; bestehend aus
- Schutzanzug (Hose und Jacke)
- Feuerwehrhelm
- Feuerwehrhandschuhe
- Feuerwehrstiefel
- Feuerschutzhaube
- Atemschutzmaske
- Lungenautomat
- Atemluftflasche (gefüllt, einsatzbereit = mind. 270 bar)
- Ersatzkleidung für nach der Übung
Teilnahmegebühr: 25 €
Nachweis: Teilnahmebestätigung