Montag, 06 Dezember 2004 23:56

Helfer standen vor einem "Chaos": Einstündige Großübung der Feuerwehren mit dem BRK in Stammheim

Stammheim — Kurz nach 13 Uhr heulten die Sirenen am Samstag in Stammheim, Lindach, Unterspiesheim und Gerolzhofen auf. Grund hierfür war eine einstündige Großübung der Feuerwehren in Stammheim.
Die Stammheimer Feuerwehr hatte eigens hierfür mit viel Phantasie ein besonderes Szenario ausgearbeitet. So wurden in der Hauptstraße zwei Fahrzeuge unter einem vom Sturm geknickten Baum begraben und zusätzlich ein Unfall inszeniert, in den ein Traktor mit Auflieger und ein PKW verwickelt waren. Hierzu wurde die Ortsdurchfahrt in Stammheim für zwei Stunden gesperrt.
Ziel der Übung war es, die insgesamt neun Verletzten zu retten und gemeinsam mit der Schnelleinsatzgruppe Süd (SEG) des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten. Deshalb wurden neben der BRK-Bereitschaft Stammheim auch Donnersdorf und Gerolzhofen mit alarmiert.
Um an die Verletzten, von denen drei in Pkw eingeklemmt waren, zu befreien, mussten von der Feuerwehr teilweise die umgestürzten Bäume zersägt werden. Um zu verhindern, dass die schräg aufliegenden Stämme einseitig belastet wurden und dann abrutschten und dadurch zu einer zusätzlichen Gefahr für die Eingeklemmten wird, mussten die Bäume zunächst abgestützt und gegen Wegrutschen gesichert werden. Mit hydraulischem Rettungsgerät entfernten die Einsatzkräfte dann bei drei Pkw Türen, das Dach und mehrere Holme, um dem medizinischen Personal einen besseren Zugang zu den Verletzten zu ermöglichen. Dadurch kann bei komplizierten Verletzungsbildern verhindert werden, dass zusätzliche Nachfolgeschäden entstehen. An den Arbeiten mit den Rettungssätzen waren die Wehren aus Stammheim, Unterspiesheim und Gerolzhofen beteiligt.
Notarzt Dr. Reinhard Skaar zeigte sich nach der Übung positiv beeindruckt von der guten Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und den Hilfskräften, die Hand in Hand arbeiteten. Hier macht es sich bemerkbar, dass Feuerwehr und BRK zumeist gemeinsam die Übungen bestreiten und damit die Abläufe automatisiert werden.
Zu den Zaungästen gesellten sich neben Bürgermeister Horst Herbert und den örtlichen Gemeinderäten auch zahlreiche Schaulustige, die das nicht alltägliche Spektakel hautnah miterleben wollten.
Kreisbrandrat (KBR) Georg Vollmuth und Kreisbrandinspektor (KBI) Gottfried Schemm zeigten sich ebenfalls sehr zufrieden über den Verlauf der Übung und lobten die vorbildliche Organisation durch Kreisbrandmeister (KBM) Winfried Seißinger, die Stammheimer Feuerwehr und die örtliche Bereitschaft des BRK.
Nachdem die Autowracks und der Baum beseitigt und die Straße gereinigt war, trafen sich alle Beteiligten zu einer Brotzeit im Feuerwehrgerätehaus und ließen die Ereignisse der Großübung noch einmal Revue passieren.

 

Bilder: Michael Mößlein
Bericht: Main-Post, Michael Mößlein

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