Mittwoch, 01 Dezember 2004 23:55

Mikroorganismen im Dieselkraftstofftank

Eine Information des Bayerischen Staatsministeriums des Innern (StMI):

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

uns wurden in der jüngsten Zeit einige Fälle zugetragen, bei denen Feuerwehrfahrzeuge bei Übungs- und Einsatzfahrten liegen geblieben sind. Zunächst war eine Mangelversorgung des Motors mit Dieselkraftstoff feststellbar, die bis hin zum völligen Stillstand geführt hat. Bei der Begutachtung dieser Feuerwehrfahrzeuge wurde festgestellt, dass sich in den Kraftstofftanks Mikroorganismen gebildet hatten. Die Ausscheidungen dieser Mikroorganismen, die als dunkler, schleimartiger Rückstand sichtbar werden, hatten die Filterelemente der Fahrzeugmotoren verstopft.

Mikroorganismen, wie Bakterien, Pilze oder auch Hefen, finden immer dort ideale Bedingungen, wo Wasser vorhanden ist. In den Fahrzeugtanks kann es — bedingt durch Kondensation an den Tankwänden — zur Wasserbildung kommen. Aufgrund seiner höheren Dichte sammelt sich Wasser dann am Tankboden. An der Grenzfläche von Wasser und Dieselkraftstoff finden Mikroorganismen ideale Lebensbedingungen. Besonders groß ist die Wachstumsgefahr von Mikroorganismen, wenn Rapsölmethylester (RME), auch Biodiesel genannt, getankt wird. Wärme beschleunigt dabei diesen Prozess. Diese Mikroorganismen lassen sich dann nur noch durch eine umfassende Reinigung der kraftstoffführenden Systeme entfernen. Häufig müssen dazu auch so genannte Biozide dem Dieselkraftstoff beigemischt werden.

Um die Bildung von Mikroorganismen in den kraftstoffführenden Systemen von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr zu vermeiden, sollten folgende Hinweise beachtet werden:

  • Nur Qualitätsdieselkraftstoff tanken!
  • Keinen Biodiesel verwenden!
  • Dieselkraftstoff nicht zu lange lagern!
  • Regelmäßige Bewegungsfahrten mit den Feuerwehrfahrzeugen durchführen!
  • Regelmäßige Entwässerung bzw. Reinigung der kraftstoffführenden Systeme einschließlich Filterwechsel gemäß den Herstellervorschriften durchführen!
  • Es empfiehlt sich, gelegentlich einen Blick in die Kraftstofftanks zu werfen — ist ein dunkler, schleimartiger Rückstand vorhanden?

Da nun die kältere Jahreshälfte bevorsteht, weisen wir außerdem darauf hin, dass der Sommer-Dieselkraftstoff möglichst aufgebraucht und durch den Winter-Dieselkraftstoff, der kälteresistenter ist, ersetzt werden sollte.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Unruh
Baudirektor

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