Sonntag, 06 Juli 2008 11:48

Kreisfeuerwehrtag 2008 in Bergrheinfeld

geschrieben von

BERGRHEINFELD (hof) Zu insgesamt 1010 Einsätzen seien die Landkreisfeuerwehren im vergangenen Jahr alarmiert worden. Dabei hätten die Kräfte 15.079 Einsatzstunden geleistet, erklärte Kreisbrandrat Georg Vollmuth in seinem Bericht.

Als Gastgeber stellte Bürgermeister Peter Neubert die Gemeinde vor. Landrat Harald Leitherer dankte den Bürgermeistern für ihre Bemühungen, den Freiwilligen Feuerwehren die notwendige Ausrüstung zur Verfügung zu stellen. Auch im Landkreis würden die Unfälle auf Autobahnen sowie die Einsätze bei Naturgewalten zunehmen, stellte er fest. Darauf müsse man sich künftig verstärkt einstellen. Bei der integrierten Leitstelle sei man auf einem guten Weg. Wichtig sei es, neue Feuerwehrleute zu gewinnen. Den Jugendwarten dankte er für ihre Tätigkeit.

 

Ehrungen beim Kreisfeuerwehrtag: Das Bild zeigt (von links) Kreisbrandinspektor Peter Hauke, Bürgermeister Peter Neubert, Ehrenkreisbrandrat Georg Seufert, Landrat Harald Leitherer, Altbürgermeister Bruno Strobel (Waigolshausen), Kreisbrandrat Georg Vollmuth und KBI Peter Höhn.
Foto: Horst Fröhling

 

Einen Querschnitt durch die Einsätze des vergangenen Jahre gab Kreisbrandrat Georg Vollmuth in seinem Bericht. Bei Sturm "Kyrill" am 18. Januar hätten 30 Feuerwehren ausrücken müssen. Am 21. Juni nach einem Starkregen seien 20 Feuerwehren im Landkreis alarmiert worden. Nach einem Blitzschlag sei am 27.05. ein Wohnhaus in Oberspiesheim getroffen worden. Zwei Wohnhausbrände hätten am 09.01. in Schnackenwerth und am 13.10. in Schwanfeld die Feuerwehren in Atem gehalten. Dazu seien einige schwere Verkehrsunfälle auf Autobahnen und Landstraßen gekommen. Insgesamt sei dies ein ganz normales "Durchschnittsjahr" gewesen.

Kreisjugendwart Horst Klopf berichtete, dass insgesamt 513 Jugendliche am Wissenstest teilgenommen hätten. Höhepunkt sei der Kreisjugendfeuerwehrtag gewesen. Ehrungen verdienter Kreisverbandmitglieder standen an: Altbürgermeister Bruno Strobel (Waigolshausen) wurde für sein Engagement im Kreisfeuerwehrverband (KFV) Schweinfurt, der vor 15 Jahren in Waigolshausen wieder gegründet worden ist, mit der Bayerischen Feuerwehr-Verdienstmedaille ausgezeichnet. Ehrenkreisbrandrat Georg Seufert wurde zum Ehrenvorsitzenden des KFV ernannt.

Über die Struktur und aktuelle Aufgaben des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) informierte Branddirektor Franz Josef Hench (Würzburg). Dabei unterstrich er die Bedeutung der Ortsteilfeuerwehren. Zum Dauerbrenner Digitalfunk bemerkte er, dass zur Zeit nicht geklärt sei, wie künftig digital alarmiert werden kann. Es gebe dafür beispielsweise noch keine Funkmeldeempfänger. Nicht geklärt sei dazu die Verteilung der Betriebskosten. Diskutiert werde auch der Führerschein Klasse B, der für Kfz bis zu 3,5 Tonnen und eine Anhängerlast bis 750 Kilogramm gelte. Hier werde überlegt, dies auf 4,25 Tonnen zu addieren, um so künftige Tragkraftspritzenfahrzeuge fahren zu könne. Ein Mitarbeiter des Gemeindeunfallversicherungsverbands (GUVV) informierte darüber, wie Feuerwehrleute und deren Dienst versichert sind.

Kreisbrandrat Georg Vollmuth gab einige personelle Neuerungen bekannt. Neue Kreisbrandmeister sind Roland Beyfuß (Kaisten), Alexander Bönig (Unterspiesheim) und Matthias Oswald (Niederwerrn, Leiter der Atemschutzwerkstatt). Ausgeschieden sind Manfred Korb, Winfried Seissinger, Eugen Alban und Martin Helbig, für den noch ein Nachfolger gesucht wird. Neue Jugendwartin ist Jessica Kramer (Sennfeld).

Ausrichter des Kreisfeuerwehrtages war die Freiwillige Feuerwehr Bergrheinfeld, die bereits den ersten Kreisfeuerwehrtag vor 40 Jahren ausgerichtet hatte und dieses Jahr ihren 140.Geburtstag feiert - gegründet am 19. März 1868.

Daten und Fakten: Die Feuerwehren im Landkreis Schweinfurt im Jahr 2007  

In den 29 Gemeinden gibt es derzeit 119 Freiwillige Feuerwehren, sowie eine Betriebsfeuerwehr und zwei Werksfeuerwehren. Aktuell leisten 5062 Feuerwehrleute Dienst, davon sind 337 weiblich. Weiter gibt es 1086 Jugendfeuerwehrleute, darunter 198 weibliche. Die Zahl der Atemschutzgeräteträger ist auf 784 gestiegen, das sind 71 mehr als im Vorjahr.

Den Leistungsprüfungen unterzogen sich 691 Feuerwehrleute (480 Löschgruppe, 211 Technische Hilfeleistung). Im Ausbildungszentrum nahmen 225 Personen (62 Atemschutzgeräteträger, 20 CSA-Träger, 45 Maschinisten, 19 Funker, 80 Truppführer) an Lehrgängen teil. Weitere Fortbildungen fanden bei örtlichen Wehren statt.

Einsatzverteilung für das Jahr 2007 (2006): Gesamt 1010 (1056) Einsätze, davon Brandeinsätze 206 (223); Technische Hilfeleistung 646 (642); Sicherheitswachen 110 (124); Fehlalarme 48 (67). Im Einsatz waren dabei 10.143 (11.216) Feuerwehrdienstleistende, die zusammen 15.079 (16.292) Einsatzstunden leisteten. Die Notfallseelsorger wurden 49 (65) mal alarmiert.

Gelesen 3607 mal Letzte Änderung am Freitag, 07 Februar 2014 11:52