Herlheim Vertreter von über 110 Feuerwehren des Landkreises fanden sich in der Herlindenhalle ein, die aus Anlass des 150jährigen Bestehens der Herlheimer Feuerwehr Schauplatz des 34. Kreisfeuerwehrtages des Landkreises, verbunden mit der 9. Kreisfeuerwehrverbandsversammlung, war. Im Rahmen des Kreisfeuerwehrtages wurde Kreisbrandrat a.D. Georg Seufert zum Ehren-Kreisbrandrat ernannt.
34. Kreisfeuerwehrtag in Herlheim - 61 Vereine und Wehren nahmen am Festzug teil
Kreisbrandrat Georg Vollmuth bescheinigte, Kreisbrandrat a.D. Georg Seufert habe "die Richtung bestimmt", wodurch die Feuerwehr im Landkreis im Hinblick auf die Ausbildung und die Jugend an der Spitze der Feuerwehren stehe. Als Anerkennung für ihre geleistete Arbeit und ihr Engagement wurden Kreisbrandrat a.D Georg Seufert und Kreisbrandmeister a.D. Martin Nöth, wie Landrat Harald Leitherer scherzhaft meinte, in den "Kreis der alten Knochen" aufgenommen und somit offiziell aus ihrem Dienst verabschiedet. Landrat Leitherer ernannte Georg Seufert zum Ehrenkreisbrandrat und Martin Nöth, der aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte, zum Ehrenkreisbrandmeister.
Bürgermeister Horst Herbert stellte den Feuerwehrmännern und -frauen und den zahlreichen Ehrengästen als Einführung zum 34. Kreisfeuerwehrtag kurz die Großgemeinde Kolitzheim vor. "Über 100 Verein prägen das Bild unserer Gemeinde", informierte Horst Herbert.
Landrat Leitherer bekannte sich in seinem Grußwort eindeutig zum Erhalt der kleinen Ortswehren, da eine Berufsfeuerwehr in einem Flächenlandkreis wie Schweinfurt keinen umfassenden Schutz bieten könnte. "Trotzdem kann nicht jede Wehr wie eine Stützpunkt-Feuerwehr ausgerüstet sein", bat er die Vertreter von über 110 Freiwilligen Feuerwehren um Verständnis. Weiter ging er auf die Problematik der gemeinsamen Notrufnummer für Rettungsdienste und Feuerwehren ein und versprach, dass die Interessen aller Beteiligten nicht zu kurz kämen.
Kreisbrandrat Georg Vollmuth ging in seinem Rückblick auf das Jahr 2000 auf die angebotenen Lehrgänge, die Angliederung einer zusätzlichen Atemschutzwerkstatt am Ausbildungszentrum, die Einrichtung eines zweiten Schulungsraumes und die Anschaffung eines gebrauchten VW-Busses ein. Sein Hauptziel sei es, das hohe Niveau der Landkreiswehren in der Ausbildung, Ausrüstung und der Jugendarbeit zu bewahren und fortzuführen.
Außerdem berichtete Vollmuth über die erste Durchführung eines Planspieles, das für die Schulung von Führungskräften und Gruppenführern enorm wichtig sei, denn jeder Einzelne könne sein Wissen und seine Reaktion überprüfen und Team entsprechende Lösungen finden. Mit dem Brandschutzerziehungsseminar finde am 8. September dieses Jahres ebenfalls eine wichtige Maßnahme zur Vermeidung von Bränden statt. Zum Schluss seines Berichts ging Kreisbrandrat Vollmuth auf Neuigkeiten vom Bayerischen Feuerwehrverband ein.
Stefan Hauck, der stellvertretende Kreisfeuerwehr-Jugendwart, informierte über den Stand der Jugendarbeit im Jahr 2000. 953 Jugendliche waren zum 31. 12. 2000 gemeldet. Stefan Hauck bedauerte, dass im vergangenen Jahr bei den Jugendveranstaltungen im Gegensatz zum Jahr zuvor nur recht wenige Jugendliche teilnahmen. Hauck freute sich jedoch, dass vier Mannschaften aus dem Landkreis die ersten vier Plätze beim 18. Kreisentscheid zum Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr in Gerolzhofen belegten. Hauck informierte auch, dass der Kreisfeuerwehrverband jetzt auch im Internet mit einer Seite vertreten ist. Unter www.kfv-schweinfurt.de kann man das Wichtigste über die Kreisfeuerwehrverband erfahren. Stefan Hauck stellte die neue Homepage des Verbandes auf einer Leinwand vor.
Über die neue Richtlinie der BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) referierte Kreisbrandmeister Bernhard Voit. Näher ging er in diesem Zusammenhang auf die Frequenzzuteilungen und die Besonderheiten des BOS-Funkes ein.
Wie wichtig der Einsatz von Notfallseelsorgern ist, zeigte Kreisbrandinspektor Gottfried Schemm auf. "Die Ausgangsgedanken für die Schaffung einer Notfallseelsorge waren die Überlegungen, wie Hilfe für verschiedene Personengruppen wie die Opfer, Angehörigen oder die Feuerwehrleute geleistet werden kann", zeigte Schemm die Anfänge der Notfallseelsorge auf. Im vergangenen Jahr hatte die Notfallseelsorge Schweinfurt 47 Einsätze, was für die Etablierung der Notfallseelsorge spreche.
"Häufig sind es die Schattenseiten des Lebens, die die Feuerwehr und die Polizei zusammen zum Einsatz bringen", erläuterte Erster Polizeihauptkommissar Wolfgang Förster. Er bedankte sich bei den Feuerwehren, die durch Verkehrsregelungen und die Notfallseelsorge die Polizei enorm entlasten würden.
Nach dem Bericht des Kassiers des Kreisfeuerwehrverbandes, Nicola Roland, wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet. Beim Punkt "Wünsche und Anträge" wurde Alitzheim als Austragungsort des Kreisfeuerwehrtages 2002 und Hergolshausen für 2003 bestimmt.
Im Anschluss an den 34. Kreisfeuerwehrtag feierten die Herlheimer Feuerwehrmitglieder und all ihre Gäste das 150-jährige Bestehen der Wehr. Auch das Wetter zeigte sich beim Umzug von seiner strahlendsten Seite. Mit stattlichen 61 Zugnummern schlängelte sich der Festzug durch die Straßen von Herlheim und endete an der Herlindenhalle, wo die Feier weiter ging.
Von unserer Mitarbeiterin Tanja Zapf