Mittwoch, 20 Juli 2005 23:15

Einsatzübung auf der neuen Autobahn A71: Massenkarambolage und Gefahrengutunfall

  

Landkreis Schweinfurt — Brennende Autos, schreiende Verletzte. Massenkarambolage, ineinander verkeilte Fahrzeuge. Ein Bus ist umgestürzt, ein mit Salzsäure beladener Lkw kippt um.Was sich als schlimmstes Horrorszenario anhört, ist eine Katastrophenschutzübung auf der noch nicht für den Verkehr freigegebenen Autobahn A 71 zwischen Hain und Maibach.

Das Gefahrengebiet musste gesichert, ständig Messungen durchgeführt werden.

Das Landratsamt Schweinfurt als zuständige Katastrophenschutzbehörde nutzte vergangenes Wochenende diese Autobahntrasse für eine groß angelegte Übung. Über 330 Helfer von Feuerwehren, THW, BRK, ASB, JUH und MHD waren im Einsatz, 80 Darsteller mimten die Verletzten.

Wie im Ernstfall: Landrat Harald Leitherer verkündete eine so genannte „kleine Katastrophe“, die Führungsgruppe Katastrophenschutz setzte Kreisbrandinspektor Peter Hauke als Örtlichen Einsatzleiter ein.

Damit hatte Hauke die Führung über alle Rettungskräfte – mit Ausnahme der Polizei – inne. Gemeinsam mit der Unterstützungsgruppe SW wurde aus den modern ausgestatteten Einsatzleitwagen und Einsatzzelt koordiniert und kommuniziert. Und ebenfalls wie im Ernstfall bediente sich die Einsatzleitung auch der Unterstützung der Firmen Beständig und Streng.

Die Feuerwehr war schnell vor Ort - und hatte jede Menge zu tun.

Neben der Brandbekämpfung und der Rettung von Verletzten aus Lkw, Pkw und Bus musste das Gefahrengebiet gesichert und ständig Messungen durchgeführt werden. Im sicheren Abstand wurden Zelte errichtet, wo acht Notärzte und vier Notfallseelsorger die Verletzten behandelten und versorgten. Dazu wurden Hundestaffeln in den angrenzenden Wald geschickt, um eventuell unter Schock stehende Verletzte zu suchen.

Unter den Augen von weit über 100 Gästen und Beobachtern aus Verwaltung, Feuerwehren, Hilfsorganisatoren und Presse zeichnete sich am vergangenen Samstag schnell ab, dass der Einsatz realitätsnah und erfolgreich verläuft. Das Führungskonzept mit Übernahme der Einsatzleitung durch das

Rund 80 Verletzte mussten versorgt und teilweise unter schwersten Bedingungen aus den Fahrzeugen gerettet werden.

Landratsamt Schweinfurt in Form der Führungsgruppe und der Bildung einer Örtlichen Einsatzleitung hat sich bewährt. Gelobt wurden vor allem Ruhe, Besonnenheit und schnelles Handeln.

Auch wenn den eingesetzten „Schiedsrichtern“ und Beobachtern einige Kleinigkeiten auffielen, die anhand von Videoaufnahmen, Fotos und Protokollen analysiert und nachbesprochen werden – diese Lehrveranstaltung hat gezeigt, dass im Ernstfall die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehren, Rettungsdienst, Sanitätsdienst, THW und Polizei erfolgreich koordiniert wird, so dass schnelle und kompetente Hilfe für Verletzte und weitere betroffenen Personen gewährleistet ist.
 

Vor den Augen zahlreicher Zuschauer, Beobachter, Fachleute und Schiedsrichter hatte der Örtliche Einsatzleiter, Kreisbrandinspektor Peter Hauke, die Lage voll im Griff.

Quelle: Landratsamt Schweinfurt

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