Mittwoch, 08 Juli 2009 00:00

Über 18 000 Stunden im Einsatz Stadtbrandinspektor Thiemer dankte Landkreisfeuerwehren nach dem großen Unwetter

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Zum neuen Kreisbrandmeister für den Gemeindebereich Stadtlauringen ist Michael Steffen ernannt worden. Winfried Seissinger ist der neue Jugendwart. Kreisbrandrat Georg Vollmuth (links) wünschte den beiden ein glückliches Händchen für ihr neues Ehrenamt. Das Bild zeigt weiter (von links) den scheidenden Kreisjugendwart Gottfried Schemm, Michael Steffen, Winfried Seissinger und Landrat Harald Leitherer. Zum neuen Kreisbrandmeister für den Gemeindebereich Stadtlauringen ist Michael Steffen ernannt worden. Winfried Seissinger ist der neue Jugendwart. Kreisbrandrat Georg Vollmuth (links) wünschte den beiden ein glückliches Händchen für ihr neues Ehrenamt. Das Bild zeigt weiter (von links) den scheidenden Kreisjugendwart Gottfried Schemm, Michael Steffen, Winfried Seissinger und Landrat Harald Leitherer. Horst Fröhling

(hof) Zu insgesamt 942 Einsätzen sind die Landkreisfeuerwehren im vergangenen Jahr alarmiert worden. Dabei haben 8453 Helfer 18 075 Einsatzstunden geleistet, informierte Kreisbrandrat Georg Vollmuth in seinem Bericht beim Kreisfeuerwehrtag.

Landrat Harald Leitherer dankte den Bürgermeistern für ihre Bemühungen, den Freiwilligen Feuerwehren die notwendige Ausrüstung zur Verfügung zu stellen. Er lobte die Feuerwehrleute für ihr großes ehrenamtliches Engagement. Allererste Sahne seien auch die Lehrgänge, die im Ausbildungszentrum Niederwerrn von der Kreisbrandinspektion abgehalten werden, betonte Leitherer. Von sehr großer Bedeutung sei die Jugendarbeit, denn auf Grund des Geburtenrückgangs müssten jetzt Jugendliche für dieses Ehrenamt gewonnen werden. Mit gemischten Gefühlen habe er das Bahnunglück in Italien verfolgt. Gerade im Landkreis Schweinfurt herrsche mit den drei Autobahnen, den Bahnlinien und dem Main ein großes Gefahrenpotenzial vor. Weiter hoffe er, dass die integrierte Leitstelle schnell in die Gänge komme und alle Beteiligten in eine Richtung ziehen.

In seinem Bericht gab Kreisbrandrat Georg Vollmuth einen Querschnitt durch die Einsätze des vergangenen Jahres. Mit einer „Rauchentwicklung“ aus dem Dach eines Hauses in Gochsheim habe das Einsatzjahr 2008 am Neujahrsmorgen um 0.52 Uhr begonnen. Wie der Januar sich in den Einsatzbereichen entwickelte, spiegele im Großen und Ganzen das Jahr 2008 wider. Vom Scheunenbrand bis zum Gasaustritt, vom Verkehrsunfall bis zur Ölspur seien sämtliche Einsatzarten vertreten gewesen. Bei Sturm „Emma“ am 1. März seien die schwersten Schäden in Lülsfeld aufgetreten. Hier hätten Feuerwehren und Technisches Hilfswerk bestens zusammengearbeitet. An diesem Tag seien 25 Alarme wegen Sturmschäden eingegangen.

Vollmuth berichtete über den erstmals stattgefundenen Floriansgottesdienst mit Bischof Friedhelm Hofmann in Bergrheinfeld und über das zusammen mit der Stadt Schweinfurt neu gebildete Katastrophenschutzkontingent.

Ein sichtlich bewegter Stadtbrandinspektor Karl Heinz Thiemer dankte den Feuerwehren aus Bergrheinfeld, Dittelbrunn, Niederwerrn und Sennfeld für deren nachbarschaftliche Hilfe nach dem Unwetter am vergangenen Freitag. Nach dem Starkregen seien 400 Notrufe und 160 Polizeifaxe bei der Einsatzzentrale in Schweinfurt eingegangen. Innerhalb von zwölf Stunden seien mit Hilfe der Landkreisfeuerwehren 287 Einsätze abgearbeitet worden. Am Samstag seien nochmals 70 Einsätze angefallen.

Der kommissarische Kreisjugendwart Gottfried Schemm berichtete, dass vier Mannschaften aus dem Landkreis sich beim Jugendwettbewerb nach dem Sieg im Bezirksfinale für das Landesfinale qualifiziert hätten, wo es gute Platzierungen gegeben habe. „Eine gute Jugendarbeit ist der Nährboden für einen späteren starken Feuerwehrstamm“, erklärte Schemm. Er danke allen, die sich im Jugendbereich engagieren.

Mit der Bayerischen Feuerwehr-Verdienstmedaille ausgezeichnet wurde Hans Peter Lamprecht. Er stelle seine Kräfte für den Feuerwehreinsatz frei und unterstütze die Arbeit im Ausbildungszentrum mit Rat und Tat, so Vollmuth in seiner Laudatio.

Bei den anstehenden Wahlen wurde Markus Schmitt (Gochsheim) als Kassier gewählt. Revisoren wurden Bruno Haas (Sennfeld) und Nadine Beckmann (Zell). Hans Peter Göbel (Mühlhausen) wurde in seinem Amt als Schriftführer bestätigt. Vollmuth gab noch einige personelle Neuerungen bekannt. Neuer Kreisbrandmeister für den Gemeindebereich Stadtlauringen ist Michael Steffen. Winfried Seissinger ist der neue Jugendwart. Notfallseelsorger Norbert Holzheid informierte über die Hilfsmöglichkeiten vor und nach Einsätzen durch das vor einem Jahr gegründete Stressbewältigungsteam. Ausrichter des Kreisfeuerwehrtages war die Freiwillige Feuerwehr Hergolshausen. Im kommenden Jahr findet diese Veranstaltung in Wasserlosen statt, 2011 in Sennfeld.

Daten & Fakten

In den 29 Gemeinden gibt es derzeit 119 Freiwillige Feuerwehren, sowie eine Betriebsfeuerwehr und zwei Werksfeuerwehren. Aktuell leisten 4980 Feuerwehrleute Dienst, davon sind 332 weibliche. Weiter gibt es 1029 Jugendfeuerwehrleute, darunter 200 weibliche. Die Zahl der Atemschutzgeräteträger liegt bei 753. Den Leistungsprüfungen unterzogen sich 770 Feuerwehrleute (592 Löschgruppe, 178 Technische Hilfeleistung). Im Ausbildungszentrum nahmen 141 Personen (40 Atemschutzgeräteträger, 48 Maschinisten, 17 Funker, 36 Truppführer) an Lehrgängen teil. Einsatzverteilung für das Jahr 2008 (2007): Gesamt 942 (1010) Einsätze, davon Brandeinsätze 168 (206); Technische Hilfeleistung 558 (646); Sicherheitswachen 135 (110); Fehlalarme 81 (48). Im Einsatz waren dabei 8453 (10 143) Feuerwehrdienstleistende, die zusammen 18 075 (15 079) Einsatzstunden leisteten.

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