Der Bau des neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) ist beauftragt. Als Fahrzeughersteller gewann der schwedische Hersteller Scania, der Aufbau wird durch die österreichische Firma Walser erfolgen. Die zusätzlich benötigten Gerätschaften wird von der Firma Mahr aus Würzburg geliefert. Ein seltenes österreichisch-schwedisches Joint Venture.
Damit ist nun nach ca. zwei Jahren einer der wichtigsten Meilensteine gesetzt. Nach Ausarbeitung eines umfangreichen Fahrzeugkonzepts für alle Gemeindeteile, verschiedenen Sondierungen und Testfahrten, nach akribischer Vorbereitung des Leistungsverzeichnis und der Unterlagen für eine europaweite Ausschreibung konnte der Auftrag nun vergeben werden. Rund 460.000 Euro kostet das so genannte Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug, kurz HLF 20. Die Freistaat Bayern hat für die Fahrzeugbeschaffung einen Zuschuss in Höhe von 125.000 Euro zugesichert.
Jedoch anders als heute oftmals üblich wurde für das Vergabeverfahren kein externes Ingenieurbüro beauftragt. Das Beschaffungsprojekt wurde in freiwilliger und ehrenamtlicher Arbeit federführend durch unseren Feuerwehrkameraden Christian Link geleitet. Eine interne Arbeitsgruppe hat ihn dabei tatkräftig unterstützt. Die Vergabeunterlagen wurden zur Sicherheit nur am Ende durch ein externes Büro überprüft. Dadurch konnte die Gemeinde bei der Planung erhebliche Kosten einsparen.
Die Freude der Schonunger Wehr über die Vergabe an die Firmen ist groß. Das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 20 mit seiner Besatzung von neun Personen, welches das Löschgruppenfahrzeug LF 8 aus dem Jahr 1988 ersetzt, ist für die selbständige Brandbekämpfung und zur Durchführung technischer Hilfeleistungen konzipiert.
Es verfügt über ein vom Fahrzeugmotor angetriebene, fest eingebaute Kreiselpumpe welche bis zu 3000 Liter Wasser in der Minute fördert. Der eingebaute Löschwasserbehälter hat eine Kapazität von 1.600 Liter. Das 18 Tonnen Straßenfahrgestell wird auf 16 Tonnen abgelastet.
Angetrieben wir das neue Flaggschiff durch einen 320 PS Starken Motor. Bei den zu bewältigen Höhenunterschieden ein absolutes Muss. Des Weiteren wurde beim Aufbau auf eine solide, langlebige Ausführung und Flexibilität geachtet. Statt Kunststoffen und komplexen elektronischen „Schnick Schnack“ wird auf langlebige Werkstoffe und einfache Bedienung gesetzt. Im Mannschaftsraum sind vier Pressluftatmer verlastet. So können sich schon während der Anfahrt zwei Trupps mit Atemschutz ausrüsten.
Angesichts steigender Einsatzzahlen, komplexeren Einsatzlagen und zunehmender Wetterextreme kommt es auf eine leistungsstarke und zuverlässige Feuerwehr im Ernstfall an. Die Großgemeinde wappnet sich mit den neuen Fahrzeugen für die Ortsteilwehren für diese Herausforderungen. Das HLF 20 ist neben den klassischen Brandeinsätzen speziell für technische Hilfeleistungen konzipiert.
Besonders betroffen ist die Großgemeinde, als größter Forstbetrieb des Landkreises. Dies spiegelt sich auch in den Einsatzzahlen wieder. So wurde die Feuerwehr Schonungen entgegen dem Trend der Feuerwehren vermehrt technische Hilfe zu leisten zum aktuellen Zeitpunkt dieses Jahres zu 20 Brandeinsätzen und „nur“ zu 12 THL Einsätzen alarmiert. Vergleicht man dies mit dem Vorjahr galt es zu diesem Zeitpunkt mehr als „42“ Technische Hilfeleistungen und „17“ Brandeinsätze zu bewältigen. Dies zeigt auch wie wichtig ein zweites wasserführendes Fahrzeug für Schonungen ist.
Aber auch für die Gefahrenquellen rund um Schonungen und in den Ortsteilen wie Autobahn, Bundesstraße, Eisenbahn, der Main, bedeutende Bildungseinrichtungen und Gewerbe ist man damit gerüstet.
Hinzu kommt noch die Ausrüstung (Notfallrucksack und AED) zur professionellen Erstversorgung bei medizinischen Notfällen.
Interessierte Bürger können sich auf der Webseite der Feuerwehr Schonungen im digitalen Bautagebuch stets über den aktuellen Stand des HLF20 informieren.
https://feuerwehr-schonungen.de/bautagebuch/
Bildquelle: Firma Walser
Die Ausführung wird zu den Bildern etwas abweichen. Bei dem Referenzfahrzeug handelt es sich um ein Allradfahrgestell.
Text: FF Schonungen