Mit dem ersten Funkgespräch der Feuerwehren im Landkreis Schweinfurt startet die praktische Umsetzung.
Ein vielleicht historischer Zeitpunkt: am Mittwoch, den 12. März 2014, wurde um 18:44 Uhr das erste digitale Funkgespräch der Feuerwehren im Kreisgebiet geführt.
Nachdem das BOSNET, das deutschlandweite Digitalfunknetz der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), Anfang März unterfrankenweit für den sogenannten „erweiterten Probebetrieb“ freigeschaltet worden war, ist nun das erste Funkgespräch zwischen Landkreisfeuerwehren geführt worden. Ein Testgespräch über Funk am Vortag mit dem Innenministerium in München funktionierte erwartungsgemäß ebenfalls einwandfrei.
Zu Wochenbeginn wurden die Fach-Kreisbrandmeister für den Digitalfunk im Landkreis durch das Landratsamt mit den neuen Geräten ausgestattet. Ihnen obliegt, zusammen mit der Führung der Kreisbrandinspektion und den Verantwortlichen im Landratsamt und der Integrierten Leitstelle Schweinfurt, die praktische Umsetzung der Digitalfunkeinführung im Landkreis. „In den nächsten Monaten müssen verschiedenste Funktions- und Qualitätstests nach Vorgaben der Projektgruppe Digitalfunk Unterfranken durchgeführt werden, um die Funkversorgung und die zukünftige Erreichbarkeit aller Einsatzkräfte aus Feuerwehren, Rettungsdiensten und anderen Hilfsorganisationen sicher zu stellen.
Das ist eine Mammutaufgabe!“, gibt Kreisbrandrat Holger Strunk zu bedenken. „Neben der Ausrüstung von Hunderten von Fahrzeugen mit der neuen Technik müssen Tausende von Einsatzkräften im ganzen Kreisgebiet in den nächsten Monaten geschult werden“, ergänzt der oberste Feuerwehrmann im Landkreis.
Die bayern- und deutschlandweite Digitalfunk-Einführung wird in mehreren Schritten durchgeführt. Mit dem Netzabschnitt 38, der das gesamte Gebiet des Bezirkes Unterfranken umfasst, ist nun der dritte Netzabschnitt nach Stadt und Landkreis München sowie dem Bezirk Mittelfranken in Betrieb. Die Beschaffung der Funkgeräte durch die einzelnen Kommunen und Feuerwehren wird noch etwas Zeit benötigen.
„Die notwendigen Tests und Messungen können jedoch ungehindert durchgeführt werden, da uns ein Hersteller eine ausreichende Anzahl an Leihgeräten zur Verfügung gestellt hat. Außerdem können wir, wenn nötig, auf Geräte der Polizei und des THW, die bereits vor einigen Wochen ausgestattet worden waren, zurückgreifen“, ergänzt Kreisbrandrat Holger Strunk.
Das digitale Behördenfunknetz wird derzeit bundesweit ausgebaut und gibt den Helfern von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und anderen Hilfsorganisationen ein abhörsicheres und zukunftsweisendes Kommunikationsmittel für Ihre vielfältigen Aufgaben an die Hand.