Wasser im Keller in der Klingenwiese

Brand LKW ausserhalb von Ortschaften / BAB / Person in Gefahr
Technische Hilfe
Einsatzort Details

Pfändhausen
Datum 08.01.2011
Alarmierungszeit 11:00 Uhr
Alarmierungsart ILS Schweinfurt
eingesetzte Kräfte

FF Pfändhausen

Einsatzbericht


Quelle: www.mainpost.de, 03.01.2011

Helfer räumen Kirchendach frei
 Feuerwehren im Einsatz – Pfarrheim und Gotteshaus mehrere Tage gesperrt

KREIS SCHWEINFURT. Die ergiebigen Schneefälle seit Weihnachten bescheren nicht nur Autofahrern und Fußgängern angesichts aufgetürmter Schneeberge enge Wege und Fahrbahnen, in einigen Gemeinden drücken die Massen bedenklich auf Hausdächer, so dass die Feuerwehren ausrücken mussten. Bei Flachdächern ist das Risiko am höchsten, dass sie die Lasten nicht mehr tragen können.

Den größten Einsatz gab es am letzten Tag des vergangenen Jahres in Bergrheinfeld: Feuerwehren aus dem Ort und aus Schweinfurt sowie Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus Schweinfurt und Gerolzhofen haben die Dächer des katholischen Pfarrheims und der St. Bartholomäus-Kirche freigeschaufelt. Zur Sicherheit waren einige der Helfer an der Drehleiter angeleint, um nicht in die Tiefe zu stürzen.

18 Zentimeter betrug laut Hausmeister Josef Eusemann dort die Schneeschicht, die Bedenken über die Sicherheit und Tragfähigkeit aufkommen ließen. Seit 27. Dezember waren daher beide Gebäude für den Publikumsverkehr gesperrt. Nach dem Einsatz haben die Gläubigen den Neujahrsgottesdienst wie geplant in der Kirche gefeiert. Nun soll ein Gutachter die Dachkonstruktion in Augenschein nehmen und Handlungsempfehlungen geben, was bei neuem Schneefall zu tun ist.

Drei Einsätze in Hambach

Gleich dreimal war die Hambacher Wehr seit den Weihnachtsfeiertagen laut Statistik des Kreisfeuerwehrverbands unterwegs: Zweimal räumte sie Dächer frei. Zu einem weiteren Einsatz wurde sie gerufen, nachdem sich der Besitzer eines Carports um die Standfestigkeit des Baus sorgte. In Dittelbrunn ließ die Gemeinde das Marienbachzentrum von Schnee und Eis befreien – allerdings nicht aus statischen Gründen, wie Gemeindegeschäftsleiter Willi Warmuth sagte, sondern weil aufgestautes Wasser ins Innere einzudringen drohte.

In Gerolzhofen ist die Feuerwehr zweimal alarmiert worden – auch um überhängende Eiszapfen zu entfernen. In jedem Fall, so Thomas Benz vom Büro des Landrats, hat laut bayerischer Bauordnung jeder Bauherr und Eigentümer selbst dafür Sorge zu tragen, dass von seinem Gebäude keine Gefahren für andere ausgehen.

Aus anderen Gemeinden sind derlei ungewöhnliche Schneeeinsätze der Feuerwehren nicht bekannt. Wernecks Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl sagte auf Anfrage dieser Zeitung, dass es laut Auskunft des gemeindlichen Technikers keine Probleme gebe. Zudem seien die Dächer der Turnhalle und der Schule erst saniert worden. Die Verhältnisse auf dem Dach der Schleeriether Schule würden ständig kontrolliert.

In Schneelastzonen eingeteilt

Niederwerrn, so berichtet Bürgermeister Peter Seifert, habe wie andere Gemeinden auch nach dem Einsturz der Eissporthalle von Bad Reichenhall im Januar 2006 die Dachkonstruktionen gemeindlicher Gebäude untersuchen lassen. Dabei habe es keine Auffälligkeiten gegeben.

Für Statiker gibt es feste Regeln bei der Planung von Dachkonstruktionen. Dafür ist die Bundesrepublik in so genannte Schneelastzonen eingeteilt. Der Landkreis Schweinfurt ist dabei in der niedrigsten Kategorie eingestuft. Das heißt laut Internetportal schneelast.info: Beim Bau muss der Wert von mindestens 0,65 Kilo-Newton pro Quadratmeter (Das entspricht einer Schneelast von 65 Kilogramm) berücksichtigt werden. Aus dieser Angabe sowie der Dachform und -neigung wird die Statik ermittelt, welches Gewicht der Aufbau tatsächlich tragen muss. Zum Vergleich: Der Referenzwert für Garmisch-Partenkirchen liegt bei 3,99 Kilonewton, das sich wie alle Hochgebirgslagen in der Schneelastzone drei findet.

Von der Höhe der Schneeschicht kann nicht automatisch auf sein Gewicht geschlossen werden, denn Schnee ist unterschiedlich schwer, wie ein Informationsblatt des Innenministeriums aufklärt. Zehn Zentimeter Pulverschnee wiegen etwa zehn Kilogramm pro Quadratmeter. Bei Pappschnee sind es viermal zu viel. Folgt nach einem Tauwetter erneut Frost, kann der Schnee zu Eis werden: Eine zehn Zentimeter dicke Schicht wiegt demnach 90 Kilogramm. Bei Warnungen vor starkem Schneefall empfiehlt das Ministerium zu überlegen, „ob man das Dach vorsorglich von Altschnee befreit oder ob das Dach mit dem vorhandenen Altschnee noch in der Lage ist, den angekündigten Schneezuwachs schadlos aufzunehmen“.

Von unserem Redaktionsmitglied Josef Schäfer